Das U-Bootprojekt der DDR war ein gehütetes Geheimnis und stellt eine kurze Episode der Volksmarine dar. Die U-Boote sollten vorerst an Seite der Sowjetflotte in der Ostsee operieren.
Bereits 1952 hat man damit begonnen in Saßnitz-Dwasieden eine Sonderdienststelle zur Ausbildung von U-Bootbesatzungen zu errichten. Als Ausbilder wurden erfahrene U-Bootfahrer, überwiegend bestehend aus Unteroffizieren der Kriegsmarine, zusammengezogen und für ihre Rolle als Ausbilder vorbereitet.
Zudem wurde ein sowjetischer Beraterstab, ebenfalls aus U-Bootfahrern bestehend, zur direkten Unterstützung der Ausbildung herbeigezogen. Im November/Dezember 1952 wurden die ersten Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, nur aus Freiwilligen bestehend, an die Unterseeboots Lehranstalt, oder auch 1. ULA versetzt.
Geplanter U-Bootbestand:
- 5x VII C
- 2x Typ M Serie XV (Maljukti) sowie
- U 1308 (Typ VII C/41) + U 2344 (Typ XXIII), die gehoben worden waren
Im Sommer 1953 sollten die fünf ehemalige deutsche U-Boote vom Typ VII C und zwei sowjetische Küsten-U-Boote des Typs M Serie XV durch die sowjetischen Flotte übergeben werden. Letzteres war ein Standart-U-Boottyp der sowjetischen Flotte, der ab 1935 in Produktion ging. Auch wurden die beiden U-Boote der Kriegsmarine U1308 und U2344 gehoben, jedoch nach dem Scheitern des Projekts verschrottet.
Ab Mitte 1952 begann man damit den Südteil des Saßnitzer Hafens als U-Bootstützpunkt auszubauen. Obwohl die Sowjetunion auf eine U-Bootflotte der DDR bestand, wurde das Projekt aus finanziellen Gründen abgebrochen. Die UDSSR wünschte sich bis zum Zusammenbruch eine U-Bootflotte der DDR.
Marschall Malinowski war der Meinung: "Die Deutschen sind Pioniere des U-Bootbaues und sollten ihren Beitrag im Interesse des gesamten sozialistischen Lagers leisten."
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Aus der Märkischen Allgemeinen:
die unterkünfte der künftigen u-bootmänner befanden sich auf dem gelände der artillerieschule der kriegsmarine in saßnitz-dwasieden.
fast 500 freiwillige begannen am 4.januar 1953 die ausbildung.
zeitgleich planten die sowjets den bau einer eigenen marinebasis im großen jasmunder bodden.
rund 20 000 arbeiter und häftlinge begannen bereits mit dem durchstichdurch die landzunge schaabe bei glowe zum offenen meer.
im schiffbauplan „zeuthen“ war für die jahre 1954-1956 der bau von 14 u-booten des
deutschen weltkriegstyps VII C-14 in ddr-werften vorgesehen.
nach den unruhen im juni 53 platzte dieses irrsinnige rüstungsprojekt.
zum 1. august wurden das personal auf andere dienststellen verteilt.