Mit diesem Buch hat sich der Verlag keinen Gefallen getan. Alleine der Auszug, der auf der Webseite zu lesen war, hat gezeigt, dass im Grunde nur viel Gerüchte um nichts gemacht wurden. Hätte der Autor mal in die Bauzeichnungen der EGF321 geschaut, hätte er schnell festgestellt, was es wirklich mit diesem "geheimen Decks" auf den Fähren zu tun hatte. Auch die Außenhaut war nicht gegen Torpedos verstärkt gewesen. Dazu war das Material gar nicht vorhanden und zum anderen viel zu teuer. Richtig ist lediglich, dass die beiden Eisenbahndecks teils verstärkt waren, um Kettenfahrzeuge (z.B. Panzer) transportieren zu können, ohne gleich das Deck zu beschädigen. Naja, und auch in der reißerischen Wortwahl merkt man schnell, dass hier weniger die Fakten erzählt werden sollten, sondern mal wieder nur eine "schnelle Mark" mit dem Mythos DSR gemacht werden soll, deren "Marktwert" so langsam schwindet. Der Kundenkreis wird halt immer kleiner.
Im Übrigen gingen die Planungen zu dieser Fährlinie bis weit in die 60er hinein. Der wichtigste Grund für diese Planungen waren die Polen, die die Züge nicht immer den Vorrang gaben und Zölle/Durchleitungsgebühren erhoben haben. Im RGW wurde um diese Fährverbindung sehr lange gerungen, bis man Anfang der 80er Jahre dann zunehmend militärische Notwendigkeiten ins Spiel brachte. Auch kein Wort im Text, dass eigentlich auch Polen mit eingebunden werden sollte.
Falsch ist auch, dass der Containerschiffbau in Wismar zugunsten der EGF zurück gefahren wurde. Zum einen gab es den Bau von Containerschiffen zu diesem Zeitpunkt nich gar nicht, es wurden in den 80ern fast nur POLAR/KRISTAL und OBC's gebaut, wie auch die RO-15. Richtig ist, dass für den Bau der EGF die dafür viel zu kleine Kabelkrananlage erweitert bzw. von Grund auf modernisiert werden mußte.
Der Autor hätte mal besser Zeitzeugen der Werft befragen und sich mal die originalen Baupläne anschauen sollen.
Fazit: Schade um das Papier.