Aber auch das gab es :
Einmal Freiheit und zurück - Die Geschichte der DDR-Rückkehrer
Was bringt einen Menschen dazu, die Freiheit aufzugeben und in die DDR zurückzukehren – hinter Mauer und Stacheldraht? Alwin Ziel, DDR-Flüchtling und nach der Wende Innenminister in Brandenburg, hat genau das getan. 1988 war Ziel von einem Verwandtenbesuch im Westen nicht zurückgekehrt und hatte versucht, seine Familie nachzuholen. Doch die DDR-Behörden verschleppten seine Frau ins Gefängnis und drohten ihr, die beiden Söhne in einem Kinderheim großzuziehen.
Dass dann ein System einsetzte, um die Familie förmlich zu zertreten, damit hatte ich nicht gerechnet“, erinnert sich Alwin Ziel. Der spätere SPD-Politiker war einer von wenigen hundert DDR-Flüchtlingen und Übersiedlern, die pro Jahr in die DDR zogen. Über 60mal so viele DDR-Bürger stellten Ausreiseanträge, um in den Westen zu gelangen.
Die DDR-Behörden versprachen den sogenannten Republikflüchtlingen, die in den SED-Staat zurückkehren wollten Straffreiheit.
„Mit Blumen wird man Sie nicht empfangen“ , teilte die Ständige Vertretung der DDR in Bonn dem Rückkehrwilligen Andreas Mäder mit, der in Hamburg lebte. „Es war eine Standardformel, damit man glauben sollte, es würde glimpflich abgehen“, erklärt Mäder.
Doch das war eine Lüge. Die Rückkehrer wurden statt zu ihren Familien an einen unbekannten Ort gebracht: Im Aufnahmeheim Röntgental bei Berlin hielt die Staatssicherheit die Rückkehrer wochenlang fest und ließ sie über ihre Zukunft im Ungewissen. Hier sollten sie ihre Flucht bereuen, wurden in regelmäßigen Verhören gerade zu gedemütigt.
Es kam zu mehreren Selbstmordversuchen und Selbsttötungen in Röntgental. Alwin Ziel war Augenzeuge, als ein Rückkehrer sich dort vom Balkon stürzte. Die Geschichte der Menschen, die aus der Freiheit in die DDR zurückkehrten, ist ein nahezu unbekanntes Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte. Es wird im Buch „Einmal Freiheit und zurück“ und im gleichnamigen Film von Arte und ZDF erstmals erzählt.
Warum sollten dann die Bürger so ein Staatssystem nicht abschaffen wollen oder dürfen. Eben ab Herbst 1989.